BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


10. März 2017

Beschluss zur Billigung und öffentlichen Auslegung des Entwurfes zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 020 – „Campuserweiterung am Wissenschaftskorridor“ in Freiberg

Von: BUND RG Freiberg

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Sachsen e.V. bedankt sich für die Beteiligung im o.g. Verfahren und nimmt vertreten durch die für die Erarbeitung einer Stellungnahme im vorliegenden Fall zuständige Regionalgruppe Freiberg nachfolgend wie folgt Stellung:

 

Die Ausführung des Vorhabens bleibt hinter den selbst formulierten Ansprüchen der Stadt Freiberg, der Landesregierung des Freistaates Sachsen und bedauerlicherweise auch der TU Bergakademie Freiberg hinsichtlich des Stellenwertes von „Nachhaltigkeit“ zurück und bedarf in dieser Form der ergänzenden Korrektur bei den Themen „Anpflanzen und Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen“ sowie der Pflanzenvorschlagsliste hinsichtlich auszuwählender Bäume oder Sträucher und der Fassadenbegrünung der Gebäude.

 

Der BUND gibt die Anregung, im Umfeld der neu errichteten Gebäude einen sogenannten „Bienengarten“ vorzusehen, wie er beispielsweise Teil des Deutschen Bienenmuseums in Weimar ist, vor dem Museum für Natur und Umwelt in Lübeck besteht, aber auch an anderen Orten gezielt angelegt wurde und fortlaufend gepflegt wird. Die Anlage steht dann sowohl der Ausbildung in entsprechenden Studiengängen der TU Bergakademie Freiberg zur Verfügung und könnte der benachbarten Einrichtung der „Campuszwerge“ oder dem Scholl-Gymnasium als besonderes pädagogisches Angebot dienen.

 

Hintergrund der Anregung sind die von Freiberger Imkern in den 1930er Jahren angestrengten „Freiberger Imkerprozesse“, in denen auch Dr. Erich Krüger als Gutachter seitens der Bergakademie Freiberg tätig war. Mit der Einrichtung von einigen Erläuterungstafeln wäre sowohl dieser historische Hintergrund darstellbar wie auch der Ablauf eines „Bienen-Jahres“.

 

Die vorgesehenen Anpflanzungen sind dann gezielt auf die Einrichtung eines Bienengartens hin vorzunehmen. Darüber hinaus sollte erwogen werden, Obstbäume zu setzen, wie sie auch auf einer Streuobstwiese Verwendung finden würden, wobei die räumlichen Möglichkeiten zugegebenermaßen am direkten Standort hierfür beschränkt sind. Der AG Umwelt der TU Bergakademie Freiberg könnte im Falle der Verwirklichung die Möglichkeit zum „Probekeltern“ eröffnet werden, einer gezielten Ergänzung des Lehrangebots der TU Bergakademie Freiberg hinsichtlich des Bierbrauens wie des Weinanbaus.

 

Für die zu errichtenden Gebäude ist eine Fassadenbegrünung vorzusehen, mit deren Hilfe zum Beispiel auch Feinstaub aus der Luft gefiltert werden kann.

 

Gemäß dem Beispiel der Bepflanzung an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Zugangsbereich des Gebäudes Bereichsbibliothek Drepunct, Zellescher Weg 17, könnte eine Innenhofbepflanzung  mit Lavendel vorgenommen werden, um den einzurichtenden Bienengarten zu ergänzen.

 

Die Vorschläge können ohne zeitliche Verzögerung des Vorhabens umgesetzt werden. Sollte eine nähere Erläuterung gewünscht werden, stehen wir Ihnen gerne für eine Aussprache zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

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Quelle: http://archiv.bund-sachsen.de/media/stellungnahmen/rg_stellungnahmen/detail/browse/3/artikel/beschluss-zur-billigung-und-oeffentlichen-auslegung-des-entwurfes-zum-vorhabenbezogenen-bebauungspla/