8. Juni 2015

BUND veröffentlicht Kohleatlas: „Wie wir das Klima verheizen“

Kohlenstoff in Form von Holz oder Erdöl, als Stein- oder Braunkohle ist die Normalität der westlichen Welt. Ohne die Verbrennung desselben wäre das gewaltige Wirtschaftswachstum seit dem Beginn der industriellen Revolution, die ja auf der Nutzbarmachung von komprimiertem Kohlenstoff beruht, nicht möglich gewesen. Kohlenstoff treibt Autos an und Fabriken und macht unsere Wohnungen heimelig warm – und als Abfallprodukt entsteht ein Stoff, der das Weltklima verheizt: Kohlendioxid (CO2).

Über dieses größte Problem der Energieversorgung haben der BUND und die Heinrich-Böll-Stiftung jetzt gemeinsam einen Atlas veröffentlicht. Und der Atlas zeigt nicht nur, dass endlich Schluss sein muss mit der Kohleverheizung, weil sonst das Weltklima vielleicht nicht mehr zu retten ist, sondern er zeigt auch, dass Kohle nicht nur als Energieträger verheerend und unwirtschaftlich ist: Während die Energiekonzerne jahrelang jubelten über die Gewinne, die sie mit der Verbrennung der Kohle gemacht haben, mussten gleichzeitig die Steuerzahler die Schäden der Verbrennung beseitigen: ausgekohlte Tagebaue, abgesackte Landschaften, Gesundheitsschäden. Während einige wenige den Vormarsch von Braunkohlebaggern feierten, mussten andere für immer ihr Eigenheim verlassen. Und während Regierungen proklamieren, sie hätten für das Ende des umwelt- und gesundheitsschädlichen Kohleabbaus in der Heimat gekämpft, importieren dieselben Staaten weiterhin Kohle für die einheimischen Kraftwerke und sorgen diesmal weitab von den kritischen Augen der eigenen Wähler dafür, dass wieder Menschen vertrieben und die Umwelt schlimmer als je zuvor zerstört wird.

Prof. Dr. Felix Ekardt, Nachhaltigkeitsforscher und Vorsitzender des BUND Sachsen, erklärt: „Wem der weltweite Klimawandel, der auch in Sachsen verstärkt zu Extremwetterereignissen wie der derzeitigen Trockenheit führt, als Grund dafür aus er Kohleverstromung auszusteigen nicht reicht, dem sei die Lektüre des Altas‘ empfohlen. Er macht Schluss mit der irrationalen Behauptung, Kohleverbrennung wäre gut für Wirtschaft und Beschäftigung. Tatsächlich haben jahrzehntelang nur wenige profitiert, während die Allgemeinheit die Zeche bezahlen musste – und allein in Deutschland sind schon heute mehr als viermal so viel Menschen im erneuerbaren Energien-Sektor beschäftigt wie in der Kohleindustrie. Und das, obwohl immer noch nur rund ein Viertel des deutschen Stroms durch erneuerbare Energien erzeugt wird und der Staat seine schützende Hand über die Kohleindustrie hält.“

Während der Kohleatlas umfassend über die Entstehung der Kohle, über deren Nutzung, die staatlichen Subventionen und Gewinne der Konzerne hin zu den gewaltigen Natur- und Umweltschäden informiert, zeigt das vor Wochenfrist vom BUND Sachsen veröffentlichte Braunkohlekonzept für Sachsen einen Weg für einen schrittweisen Ausstieg aus der Braunkohle:
Wie können wir in Zukunft in Sachsen genug Energie für unsere Bedürfnisse erzeugen, ohne dafür durch Braunkohleabbau und -verstromung unsere Natur und Umwelt irreparabel zu zerstören und unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Welt hinterlassen?

 

Informationen:

 

Bestellung Kohleatlas (gegen EUR 1,50 Versandkostenerstattung):
Christin Jurgeit, presse@bund-sachsen.de

 

Pressekontakt:
Prof. Dr. Felix Ekardt, Tel. 0341-492 77 866, felix.ekardt@bund-sachsen.de

 

 

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