21. April 2015

Gesamtkonzept Elbe – BUND Sachsen erwartet einen Plan zur ökologischen Nutzung der Elbe.

Vor Wochenfirst hat die Kammerunion Elbe/Oder (KEO) das BMVI aufgefordert, bis zum August 2015 das Gesamtkonzept Elbe vorzulegen und die Beratungen bis zum Frühjahr 2016 abzuschließen.

Diesem Vorstoß der KEO kann sich der BUND Sachsen grundsätzlich anschließen – wenn auch unter gänzlich anderen Vorzeichen.

Der BUND Sachsen erwartet vom Gesamtkonzept insbesondere eine ökologisch ausgerichtete Konzeption für den Fluss. Während die KEO das Wort „ökologisch“ immer wieder in den Mund nimmt, es aber gleichzeitig mit den Worten ökonomisch und verkehrlich verknüpft, erwartet der BUND Sachsen tatsächliche ökologische Fortschritte für den Fluss. Dazu gehören z. B. nicht die gebetsmühlenartig geforderten 1,60 m Wassertiefe an 345 Tagen im Jahr, die – sollte eine technologische Realisierung tatsächlich möglich sein, was nicht nur der BUND bezweifelt – sicherlich keine ökologische Verbesserung des Flusssystems bewirken würden.

Lars Stratmann, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND Sachsen und Gewässerexperte, erklärt dazu: „Garantierte 1,60 m Wassertiefe für die Elbe wäre der Todesstoß für den letzten großen deutschen naturnahen Strom, denn sie bedeuten nichts anderes als eine milliardenschwere völlige Kanalisierung des Flusses. Und selbst dann dürfte wegen der zunehmend auf wenige Starkregenereignisse komprimierten Niederschläge in Folge des globalen Klimawandels damit gerechnet werden, dass 1,60 m zu ambitioniert bleiben. Uns bleibt das ständige Beharren auf dieser Wassertiefe angesichts der naturbedingten Grenzen unverständlich. Heute werden in Sachsen nicht einmal 10 % der Güterumschläge in den Elbe-Häfen mit Schiffsgut gemacht. Insofern ist es falsch zu behaupten, dass eine ausbleibende Flussvertiefung der Berufsschifffahrt massiv schade. Vielmehr haben sich die Verkehrsströme bereits grundsätzlich verändert. Wenn aber ein Fluss kaum mehr eine verkehrliche Bedeutung hat, dann gehört er auch nicht mehr in den Bundesverkehrswegeplan (BVWP).“

Stratmann zweifelt weiter an, dass ein Fluss überhaupt noch in den BVWP gehöre: „Im BVWP müssen wir in erster Linie den Straßen- und Schienenbau und zwar deren Erhalt und weniger Neubau verankern und nicht die Kanalisierung eines Flusses. Vielmehr sollte auch die weitere Entwicklung des Rheins und der Donau jeweils in einem Gesamtkonzept zur Vereinbarkeit der ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen gesteuert werden.“

Der BUND Sachsen fordert deshalb im Gesamtkonzept Elbe festzuschreiben, dass der Fluss so naturnah wie möglich erhalten werden und das 1,60 m-Vertiefungsdogma aufgegeben werden soll.

Stattdessen soll der Fluss durch Deichrückverlegungen und andere ökologische Flussbaumaßnahmen wieder mehr zu einem ökologischen Vorzeigefluss werden, bei dem auch das Problem der Sohlvertiefung aktiv angegangen wird.

 

Informationen:

www.bund-sachsen.de/elbe

www.bund-sachsen.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvsachsen/PDFs/150305_Elbe-AusbauOhneWasser-Fakten.pdf

 

Pressekontakt:

Lars Stratmann, Tel. 0151/54 87 93 87, lars.stratmann@bund-sachsen.de

 

 

Diese Pressemitteilung als pdf




Das Miteinander von Menschen und in Bienen – werden Sie jetzt BUND-Mitglied und erhalten Sie für kurze Zeit den Bestseller-Roman als Dankeschön!

Konzernatlas 2017

Daten und Fakten über die Agrar- und Lebensmittelindustrie 2017

Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat - gegen Intoleranz, Menschen- feindlichkeit und Gewalt

Der "Kohleatlas" zeigt die Auswirkungen der Kohle von Klima bis Gesundheit.

Fleischatlas 2016 "Deutschland Regional"

Positionspapiere für Sachsen:

Landwirtschaftskonzept für Sachsen
Für einen geordneten Braunkohleausstieg
Energie- und Klimakonzept für Sachsen
Suche