Ausgewachsen? BUND trägt Degrowth-Konferenz in Leipzig mit

Wirtschaftswachstum, Gehaltserhöhung, Weiter-weg-Fliegen, Höher-Schneller-Weiter, Bestleistung, Gewinne, Produktionssteigerung … Unsere Welt ist voll mit Begriffen, die immer mehr Wachstum propagieren, und nicht zuletzt Wirtschaft und Politik wollen uns weismachen: Ohne Wachstum geht es nicht. Dabei wird vieles außer Acht gelassen: Mehr haben macht oft nicht glücklicher. Und unsere Erde wächst nicht – es gibt nur eine, und Wachstum heißt meist Ressourcenschwund für unsere unverzichtbaren Lebensgrundlagen. Ist deshalb eine radikale Wende nötig? Darüber diskutieren Wissenschaftler, Politiker, Verbandsvertreter und Bürger bei der diesjährigen vierten internationalen Degrowth-Konferenz vom 2. bis 6. September in Leipzig, zu der rund 2.500 Teilnehmende erwartet werden. Sie klären auf über Mythen und Wahrheiten zum Thema Wachstum, zeigen neue Wege auf und entwerfen eine Vision für eine sozial und ökologisch gerechte Welt der Zukunft.

Der BUND ist einer der Mitveranstalter des Kongresses und Prof. Dr. Felix Ekardt, Nachhaltigkeitsforscher und Landesvorsitzender des BUND Sachsen, erklärt warum: „Wachstum und Umweltschutz sind nur vereinbar, wenn Umweltschutz rein technisch möglich ist. Denn Technik wie etwa erneuerbare Energien oder Wärmedämmung lässt sich verkaufen und kann damit Wachstum erzeugen. Rein technisch können wir unsere deutschen und globalen Probleme wie Klimawandel, Artensterben oder Bodendegradation aber nicht lösen. Und ohne ein stabiles Klima und genug Nahrung können Menschen nicht leben. Wenn damit eine ernsthafte Umweltpolitik, sofern wir sie irgendwann betreiben sollten, das Wachstumszeitalter wohl beenden wird, müssen wir heute Konzepte für die Zeit danach entwickeln. Gerade auch dazu dient die Konferenz. Wie können bisher wachstumsabhängige Bereiche wie Arbeitsmarkt, Staatshaushalt oder Unternehmen künftig ohne Wachstum existieren – dafür möchten wir Konzepte entwickeln und diskutieren.“

Zahlreiche Referenten des dreitägigen Kongresses entstammen dem BUND, allein Felix Ekardt hält vier Vorträge zu Klimagerechtigkeit, Phosphorknappheit, Umweltökonomik und der Zukunft der Städte. Die BUND-Referenten stehen nach Ihren Vorträgen am BUND-Stand im Foyer der Universität Leipzig für Fragen zur Verfügung. Hier gibt es auch die Möglichkeit zum „Bookcrossing“ – ein Büchertauschforum.
Ebenfalls am Stand des BUND: Graphic Recordings – eine bekannte Künstlerin fasst für den BUND die Vorträge einiger BUND-Referenten in großformatigen Grafiken zusammen – ab dem zweiten Konferenztag laden wir auch Teilnehmer der Konferenz ein, sich im Graphic Recording zu üben und die Ergebnisse am Stand auszustellen.

Degrowth-Konferenz in Leipzig
vom 2. bis 6. September 2014
in der Universität Leipzig, Augustusplatz 10, 04109 Leipzig

Informationen: http://leipzig.degrowth.org/de
Programmheft: http://leipzig.degrowth.org/wp-content/uploads/2014/06/dg_RZ_Programmheft_02.pdf

Wachstum und Nachhaltigkeit beim BUND Sachsen: http://www.bund-sachsen.de/themen_und_projekte/nachhaltigkeit_wachstum

Pressekontakt: Felix Ekardt, Tel. 0341-49277866, felix.ekardt@bund-sachsen.de

 

Diese Pressemitteilung als pdf

---