9. April 2016

BUND Sachsen begrüßt geplante Einführung der blauen Plakette: Positive Auswirkungen auf NOx-Belastung in Ballungszentren erwartet.

Am Donnerstag haben die Bundesumweltministerkonferenz und das Bundesministerium für Umwelt und Bau die Einführung der sogenannten Blauen Plakette verkündet. Die Umweltminister waren zu einer Sondersitzung zusammengekommen, um über Maßnahmen gegen die anhaltend hohe Schadstoffbelastung zu debattieren. Die Blaue Plakette wird den städtischen Zentren in Sachsen die Möglichkeit geben, analog zur Umweltzone Fahrzeuge mit besonders hohem Stickoxidausstoß aus besonders hoch belasteten Gebieten zu verdrängen.

Prof. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen und Nachhaltigkeitsforscher, erklärt: „Mein Dank und der vieler Bürger insbesondere in den Ballungszentren Leipzig, Dresden und Chemnitz gilt der Umweltministerkonferenz. Mit dem Beschluss, die blaue Plakette einzuführen, wird den Städten die Möglichkeit gegeben, Fahrzeuge mit hohem Stickstoffdioxidausstoß aus den Innenstädten zu verbannen. Jetzt ist es an den Städten, die Einführung der Plakette rasch umzusetzen.“

In den vergangenen Jahren wurde an den Luftmessstationen Dresden-Bergstraße und Leipzig-Mitte mehrfach der gesetzliche Jahresmittelwert von 40 µg/m³ Stockstoffdioxid(NO2) überschritten. Hauptverursacher der Stickstoffdioxidbelastung ist der motorisierte Fahrzeugverkehr. Insbesondere Dieselfahrzeuge stoßen hohe Stickstoffdioxidmengen aus, weil sie häufig nicht über modernste Abgasreinigungssysteme verfügen. Selbst Dieselfahrzeuge mit der derzeit besten Schadstoffklasse Euro 6 stoße immer noch mehr Stickstoffoxide aus als Benziner mit der 25 Jahre alten Abgasnorm Euro 1. Im Zuge des aktuellen Abgasskandals ist gar davon auszugehen, dass die Stickstoffoxid-Ausstöße häufig noch höher liegen, weil die Werte manipuliert wurden.

Ekardt: „Die blaue Plakette ist jetzt endlich die Reaktion darauf, dass jahrelang weder der Gesetzgeber noch die Kommunen entschieden gegen die hohen Emissionswerte vorgegangen sind. Als klassische Push- und Pull-Kräfte hätte schon längst der hohe Stickstoffoxid-Ausstoß begrenzt und gleichzeitig der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver gemacht werden müssen, um so die Schadstoffbelastung in den Städten zu senken. Eine enge Taktung von Bussen – die natürlich auch mit entsprechenden Filtersystemen ausgerüstet sein müssen – Straßenbahnen und Bahnen macht den Bürgern die Nutzung des ÖPNV schmackhaft – insbesondere wenn er dann noch auf eigenen Spuren am Individualverkehr vorbaurauscht. Für den Bürger nicht nachvollziehbar und ohne jeden Wert für die Attraktivitätssteigerung des ÖPNV ist dagegen der aktuelle Dresdner „Schildbürgerstreich“: der Ausbau der S-Bahn-Strecke nach Meißen ohne die notwendige Finanzierung für einen enger getakteten S-Bahn-Verkehr bereitzustellen.“

Informationen:
www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/mobilitaet/160406_bund_mobilitaet_verkehr_blaue_plakette_hintergrundpapier.pdf

Pressekontakt:
Felix Ekardt, Vorsitzender, felix.ekardt@bund-sachsen.de, Tel. 0341 / 49 27 78 66

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