15. Februar 2016

Steinbruch Brößnitz plant Wasseraufbereitungsanlage – Antrag des BUND Sachsen auf Ermittlung und Sanierung von Umweltschäden am Flächennaturdenkmal „Kasseln“ erfolgreich

Foto: Stephan Gunkel / BUND

Die Betreiberfirma des Steinbruchs in Brößnitz, die Baustoffe Flechtingen GmbH, plant nach Mitteilung des Sächsischen Oberbergamtes (SOBA) die Errichtung und den Betrieb einer Wasseraufbereitungsanlage zur Reinigung des im Tagebau anfallenden Wassers. Auf Antrag des BUND Sachsen Anfang 2015 hin hat das SOBA in Zusammenarbeit mit den zuständigen Umweltbehörden im vergangenen Jahr umfangreiche Ermittlungen durchgeführt, um den Verdacht einer Einleitung saurer Wässer aus dem Tagebau in das benachbarte Flächennaturdenkmal (FND) „Kasseln“ an der brandenburgisch-sächsischen Landesgrenze im Landschaftsschutzgebiet Strauch-Ponickauer Höhenrücken aufzuklären.

Prof. Dr. Felix Ekardt, Landesvorsitzender des BUND Sachsen, begrüßt die Ermittlungen: „Unser Antrag auf Ermittlung und Sanierung der eingetretenen Umweltschäden hat in kurzer Zeit eine große Wirkung erzielt. Das Sächsische Oberbergamt hat unsere Bedenken ernst genommen und die überfälligen Ermittlungen, die wir gefordert hatten, durchgeführt. Uns ist wichtig, dass aus den Ermittlungsergebnissen, die eine Ableitung saurer Tagebauwässer in das unter Schutz stehende Flächennaturdenkmal bestätigt haben, nun tatsächlich Konsequenzen gezogen werden.“

Im Zuge der Ermittlungen wurde nämlich festgestellt, dass der Vorwurf des BUND Sachsen berechtigt war und tatsächlich Wasser mit einem für das FND schädlichen pH-Wert aus dem Tagebau in die „Kasseln“, die geschützten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten, gelangte. Nach Auskunft des Oberbergamtes wurden die Ableitungen mittlerweile gestoppt; die hierfür verantwortlichen Außenhalden muss die Betreiberfirma stilllegen und zurückbauen. Dies ist begonnen worden. Im Zuge des Untersuchungsverfahrens hatte der BUND Sachsen auch Zweifel an der Richtigkeit der von den Gutachtern der Fa. Flechtingen vorgelegten Wasserbilanz geäußert und vermutet, dass in Wahrheit viel mehr mit Schwermetallen und Sulfaten belastetes Wasser im Tagebau anfällt, als die von den durch die Betreiberfirma beauftragten Fachleute angegeben hatten. Auch diesen Verdacht hat das SOBA zwischenzeitlich bestätigt. Die Betreiberfirma hat hieraus nun offenbar die Konsequenzen gezogen und erarbeitet nach Angabe des SOBA ein Konzept für die Errichtung und den Betrieb einer Wasseraufbereitungsanlage.

Ekardt weiter zu diesem Konzept: „Die Verwendung einer Wasseraufbereitungsanlage, in der Schwer-metalle abgeschieden und Sulfate entzogen werden können, ist zur Erfüllung des Standes der Technik mehr als überfällig. Offen bleibt nach wie vor, wie mit den bereits entstandenen Schäden in den Kasseln umgegangen wird. Der BUND fordert eine vollständige Sanierung der Kasseln in Form des Aus-tausches der mit Schwermetallen belasteten Schlämme und der Wiederherstellung von Flora und Fauna.“

 

Pressekontakt: Prof. Dr. Felix Ekardt, felix.ekardt@bund-sachsen.de, Tel. 0341-49277866

 

 

Diese Pressemitteilung als pdf




Das Miteinander von Menschen und in Bienen – werden Sie jetzt BUND-Mitglied und erhalten Sie für kurze Zeit den Bestseller-Roman als Dankeschön!

Konzernatlas 2017

Daten und Fakten über die Agrar- und Lebensmittelindustrie 2017

Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat - gegen Intoleranz, Menschen- feindlichkeit und Gewalt

Der "Kohleatlas" zeigt die Auswirkungen der Kohle von Klima bis Gesundheit.

Fleischatlas 2016 "Deutschland Regional"

Positionspapiere für Sachsen:

Landwirtschaftskonzept für Sachsen
Für einen geordneten Braunkohleausstieg
Energie- und Klimakonzept für Sachsen
Suche