Sachsen hat Anteil an zwei von drei deutschen Braunkohlerevieren mit einem Gesamtfördervolumen von ca. 75 Mio. t Braunkohle jährlich. Während im Lausitzer Revier jährlich rund 55 Mio. t gefördert werden – 15 Mio. t davon in Sachsen, beträgt die Gesamtförderung im Mitteldeutschen Revier 20 Mio. t jährlich – 11 Mio. davon im Tagebau Vereinigtes Schleenhain. Hiermit wird in erster Linie das nahegelegene Kraftwerk Lippendorf befeuert.
Wenngleich Braunkohleverstromung derzeit für einen Großteil der Stromversorgung in Sachsen aufkommt, ist sie doch in Anbetracht der deutschen und internationalen Klimaschutzziele nicht mehr zeitgemäß. Spätestens seit dem UN-Klimaabkommen von Paris ist Klimaschutz ohne einen schnellstmöglichen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen nicht mehr denkbar. Denn Ziel der Staatengemeinschaft ist es, den Klimawandel auf möglichst weit unter 2° Celsius zu begrenzen. Das Festhalten an der Braunkohle ist vor diesem Hintergrund kontraproduktiv, um einen schnellen und sozialverträglichen Strukturwandel zu schaffen.
Zudem zerstört Braunkohleförderung Dörfer und wertvolle Ökosysteme. Hinzu kommt die Belastung von Gewässern, Böden und Luft, die bislang nur zum Teil durch technologischen Fortschritt verringert werden konnte. So bedroht die geplante Erweiterung des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain das Landschaftsschutzgebiet Schnauderaue. Weitere naturschutzfachlich relevante Moore und Pflanzengesellschaften sind gefährdet. Die Braunkohleförderung gefährdet die Trinkwasserversorgung. So sind ein Viertel der Grundwasservorkommen im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier bereits geschädigt und zahlreiche Seen und Fließgewässer – am bekanntesten ist sicher die „braune Spree“ – gefährdet.