Christian von Hirschhausen, Forschungsdirektor beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), welcher bereits im Vorfeld ein Gutachten zu dem Vorhaben verfasst hatte, bezeichnet die Erweiterung als nicht erforderlich:
„Die energiewirtschaftliche Rechtfertigung der Fortschreibung des Braunkohlenplanes Nochten (II) durch das 'Energieprogramm' (2004) bzw. den Entwurf des 'Energie- und Klimaprogramms' (2011) des Freistaates Sachsen ist angesichts der energiepolitischen Vorgaben der Energiewende nicht mehr zu halten. Vielmehr verfügen die Lausitz und der Standort Boxberg aufgrund rückläufiger Volllaststunden sowie der großen Entfernung zu den Lastzentren in Süddeutschland über strukturelle Wettbewerbsnachteile. Unseren Modellrechnungen zufolge beträgt der Braunkohlebedarf des Kraftwerks Boxberg bis 2045 356 Mio. Tonnen; davon können z.B. 249 Mio. Tonnen aus Nochten und 107 Mio. Tonnen aus Reichwalde geliefert werden. Damit verbleiben in 2045 in Nochten ca. 49 Mio. Tonnen und in Reichwalde ca. 206 Mio. Tonnen. Der Aufschluss des Tagebaus Nochten II ist somit energiewirtschaftlich nicht gerechtfertigt.“ (Hirschhausen, Berlin Schleife, 11. Dezember 2012)
Das Vorhaben stellt damit nicht nur eine außerordentliche soziokulturelle und ökologische Katastrophe dar, sondern entbehrt zudem jeglicher energiewirtschaftlicher Notwendigkeit.