Was ist Fracking?

Protest in Rotenburg

Hydraulic Fracking (kurz: Fracking) ist eine Technik zur Förderung von unkonventionellem Erdgas. Dieses Verfahren kommt zur Anwendung, wenn eine gewöhnliche Förderbohrung, wie sie bei konventionellem Erdgas zum Einsatz kommt, nicht ausreicht, weil das Gas in nicht genügendem Maße aus dem Gestein strömt. Deshalb wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und verschiedenen Chemikalien in das umliegende Gestein gepresst. Durch den hohen Druck, der dafür aufgewendet wird, bricht das Gestein auf, so dass künstliche Fließwege für das Gas geschaffen werden.

Welche Risiken bestehen?

Neben der Fracking-Industrie, die ein vor allem ökonomisches Interesse an der Förderung unkonventionellen Erdgases besitzt, wird von Unterstützern dieser Förderungsmethode argumentiert, dass Deutschland 1,3 Billionen Kubikmeter unkonventionelles Erdgas besitzt. Damit könnten der deutsche Bedarf an Erdgas 13 Jahre lang gedeckt werden.

Jedoch werden pro Frack bis zu 5.000 Kubikmeter Wasser und mehr als 200 verschiedene Chemikalien bei über 1.000 bar Druck verwendet. Dies birgt hohe Risiken für Mensch und Umwelt: Grund- und Oberflächengewässer können durch die eingesetzten Chemikalien belastet werden. Durch den Druck wird ein Zusammenhang zwischen Fracking und seismischen Ereignissen für möglich gehalten. Der Flächenverbrauch ist mit 1,5 bis 2 Hektar pro Bohrplatz, wobei mehrere Bohrplätze pro km² benötigt werden, sehr groß. Hinzu kommt erhebliche Lärmbelastung durch die Bohranlagen sowie die ungeklärte Frage der Entsorgung des kontaminierten Abraum und des Abwassers.

Die Gewinnung unkonventionellen Erdgases durch Fracking ist durch nichts gerechtfertigt. Unzureichende Kenntnisse machen diese Technologie zu einem unkalkulierbaren Risiko für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

Fracking in Deutschland

In Deutschland regt sich massiver Widerstand gegen Fracking, Bild: IG Gegen Gasbohren

Da das im Vergleich zur konventionellen Erdgasförderung kostenintensive Fracking durch die gestiegenen Gaspreise ökonomisch lukrativ geworden ist, wird dieses Verfahren verstärkt angewendet. In Deutschland werden vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, in kleinerem Ausmaß aber auch in Hessen, Thüringen, Sachsen Anhalt und Baden-Württemberg Vorkommen unkonventionellen Erdgases vermutet. Ein generelles Förderungsverbot unkonventionellen Erdgases gibt es in Deutschland nicht. Auch das Umweltbundesamt rät in seiner im September 2012 veröffentlichten Studie nicht zu einem Verbot, lediglich zu einer Bindung an Umweltverträglichkeitsprüfungen. Dass es auch anders geht zeigt das Beispiel Frankreich, wo Fracking seit 2011 gesetzlich verboten ist.



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