Unsere Streuobstwiese in Leipzig Wahren

Flächennaturdenkmal
Alte Apfelsorten
Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling
Königskerze vor der Trockenmauer

Die Streuobstwiese in der Stahmelner Straße liegt im Landschaftsschutzgebiet "Leipziger Auenwald" und wird durch einen Mäanderbogen der Weißen Elster umfasst. Wie aus alten Dokumenten hervorgeht, war die Fläche bereits 1905 mit der Signatur für Obstgärten versehen.

Auf Grund ihrer Größe von 1,2 ha, ihrer Lage im Stadtgebiet sowie ihres großen Artenreichtums ist die Streuobstwiese besonders schützenswert.
Im Jahr 2003 wurde sie als Flächennaturdenkmal (FND) ausgewiesen und genießt damit als einzige Leipziger Streuobstwiese diesen speziellen Schutz.

Sie können unsere Streuobstwiese - und viele andere BUND-Projekte - auch im BUND-AktionsNetzNAturschutz, kurz ANNA, finden!

Die Streuobstwiese besteht aus verschiedenen Biotopen: im Hauptteil ist sie eine auengetönte Frischwiese, in südlicher Richtung im Bereich des Elsterbogens befindet sich eine Feuchtwiese mit Hochstaudenfluren und nördlich zur Straße hin gibt es einen Trockenhang mit Trockenrasengesellschaften.
Durch die verschiedenen Ausprägungen der Streuobstwiese sind Habitate für seltene und gefährdete Arten vorhanden. Dreißig mittel- und hochstämmige höhlenreiche Altbäume bieten vielen Tieren Lebensraum. Es gibt achzig nachgewiesene Pflanzenarten und sie ist idealer Lebensraum für sowohl feuchtigkeits- als auch wärmeliebende Pflanzen und Tiere. Aus diesem Grund kommt hier auch der dunkle Wiesenknopf- Ameisenbläuling als besonders geschützte Art vor, der auf den Großen Wiesenknopf spezialisiert ist.

Seit dem Jahr 2000 befindet sich die Streuobstwiese im Besitz des BUND. Die Mahd erfolgt über naturschutzfachlich abgestimmte Termine. Der größte Teil der Wiese wird zweimal im Jahr gemäht während kleinere Bereiche nur eine einmalige Mahd erfahren. Im Herbst werden die Äpfel von der Streuobstwiese dann geerntet bzw. aufgesammelt und zum Vermosten gebracht.

Haben Sie nicht Lust, einmal die Sense zu schwingen oder bei der Apfelernte zu helfen?
Die etwas andere Art des Workouts - und der Spaß kommt auch nicht zu kurz. ...mitmachen!

 

Was sind Streuobstwiesen

Als Streuobstwiesen bezeichnet man die traditionelle Kulturform des Obstanbaus, bei der hochstämmige Obstbäume verschiedener Arten, Alters- und Größenklassen wie zufällig "hingestreut" auf Grünland stehen.

Welche Obstsorten auf unserer Streuobstwiese vorkommen, sehen Sie in unserem Sortenkataster.

Streuobstwiesen sind sowohl an Pflanzen als auch Tieren äußerst artenreich. Sie haben eine große ökologische Bedeutung und zählen daher in Sachsen nach §26 SächsNatSchG zu den besonders geschützten Biotopen. Im Gegensatz zu konventionell bewirtschafteten Obstplantagen wird beim Streuobstanbau auf Pestizide und mineralische Düngung verzichtet. So kann sich der typische Unterwuchs bunt blühender Kräuter, Gräser und Wildblumen entwickeln.

Unzählige seltene Insekten finden Nahrung und Unterschlupf - und sind selbst wiederum reichlich Nahrung für die Vogelwelt, Kleinsäuger und Amphibien. Alle Bereiche des Baumes, vor allem Borke und Totholz, sind Lebensraum für seltene und gefährdete Insekten. Und die alten höhlenreichen Bäume werden von Höhlenbrütern wie Steinkauz, Wendehals, Bunt- und Grünspecht, Gartenbaumläufer, Gartenrotschwanz und verschiedenen Meisenarten besiedelt. Sie bieten auch Fledermäusen sowie Garten- und Siebenschläfern Quartier.

 

Die Gefährdung der Streuobstwiesen

Streuobstwiesen gehören zu den gefährdetsten Biotopen Europas. Die Streuobstwiesen in und um Leipzig sind allgemein durch Flächenbedarf für Bebauung, Freizeiteinrichtungen oder Straßenbau, aber auch durch Nutzungsaufgabe gefährdet. Wir hoffen, dass unsere Streuobstwiese, durch die Ausweisung als Flächennaturdenkmal, langfristig als besonderes Biotop erhalten bleibt.

 

Hier können Sie unseren Flyer herunterladen

 

 



Naturschutz - Zehn gute Gründe

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