Antworten Wahlprüfstein Nr. 8
Befürworten Sie konkrete Maßnahmen in der Wirtschaftsförderung, um die sächsische Wirtschaft für eine Zeit mit halbiertem Ressourcenverbrauch bis etwa 2050 und mit wenig (oder keinem) Wirtschaftswachstum fit zu machen?
CDU
Die Wirtschaft des Freistaates Sachsen wird auch die kommenden Jahre wachsen. Gleichwohl gilt es den Ressourcenverbrauch auch unter dieser Maßgabe zu minimieren. Hier unterstützen wir Maßnahmen von Unternehmen wie die Minimierung des eigenen Ressourcenverbrauchs und die Nutzung von Recyclingmöglichkeiten. Eine grundsätzliche Halbierung des Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitigem Verzicht auf Wirtschaftswachstum sehen wir als wenig sinnvolle Strategie an.
FDP
Wir befürworten alle freiwilligen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Verringerung des Ressourcenverbrauchs sowie für ein betriebliches Umweltmanagement. Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit bei bestmöglichem Umweltschutz sowie schonender Umgang mit Ressourcen sind für uns entscheidende Kriterien einer zukunftsorientierten Energiepolitik. Dabei setzen wir auch im Rahmen der Wirtschaftsförderung auf Anreize und technologieoffene Forschungsförderung. Wir gehen im Übrigen nicht davon aus, dass ein effizienter Ressourcenverbrauch dazu führt, dass es kein Wirtschaftswachstum mehr geben wird.
SPD
Die SPD setzt auf einen Paradigmenwechsel von quantitativem hin zu qualitativem Wachstum. Wir wollen die politischen Weichen in Sachsen in Richtung einer aktiven Wirtschaftspolitik stellen, die auf qualitatives Wachstum setzt. Es muss gelingen, Wachstum und Ressourcenverbrauch voneinander zu entkoppeln. Zentrale Elemente für qualitatives Wachstum sind Investitionen in die regionale Wirtschaftsstruktur, Innovationen, Forschung und Bildung. Dazu gehören auch geeignete Anreizsysteme in der Investitions- und Wirtschaftsförderung, die diese Ausrichtung aktiv unterstützen.
Im Mittelpunkt unserer sozialen und ökologischen Industriepolitik steht die Modernisierung der Wirtschaft im Sinne einer nachhaltigen Produktion und Entwicklung. Nur so können wir sowohl wirtschaftliche Dynamik als auch ökologische Vernunft ermöglichen.
Der scheinbare Gegensatz zwischen Wirtschafts- und Umweltpolitik muss im Freistaat Sachsen überwunden werden. Energie- und Ressourceneffizienz müssen dabei zum bestimmenden sächsischen Markenkern werden. Das heißt: Unterstützung bei der Herstellung von umweltschonenden Produkten, Produktionsweisen und Dienstleistungen und die gezielte Nachfrageförderung durch die Initiativen der öffentlichen Hand, z. B. durch eine intensive Nutzung der Gebäudesanierung.
Wir wollen ein neues Vergabegesetz, welches stärker an Qualität und der strikten Einhaltung der Tariftreue ansetzt als an reinen Kostenfaktoren. Dabei sollten auch ökologische Kriterien wie z. B. Lebenszyklus stärkere Beachtung finden. In diesem Zusammenhang sollten die Mittel der neuen EU-Förderperiode zum Ziel der CO2-Reduktion dafür eingesetzt werden, Mittelständler zu unterstützen, ihren Energieverbrauch weiter zu reduzieren, indem Beratungsleistungen ausgebaut und Effizienzmaßnahmen finanziell gefördert werden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere im Solarbereich, sowie die weitere Förderung der Gebäudesanierung sind weiter fortzusetzen, denn sie kommt vor allem dem heimischen Mittelstand zu gute und sichert die Wertschöpfung vor Ort. Auch im Bereich der energetischen Gebäudesanierung gibt es noch viel Potential im Freistaat zu erschließen – auch hier wollen wir die sächsische Mittelständler aktiv unterstützen, ihren Energieverbrauch weiter zu reduzieren, indem Beratungsleistungen ausgebaut und Effizienzmaßnahmen stärker gefördert werden.
Deshalb setzen wir auf eine wirkliche Energie- und Rohstoffeffizienzoffensive: Wir setzen vor allem Effizienztechnologien, Erneuerbare Energien, Materialwirtschaft sowie Rohstoffrecycling – allein im verarbeitenden Gewerbe sind ca. 50 % der Produktionskosten Rohstoff- und Energiekosten. Bei einer Einsparung von einem Prozent in diesem Bereich wäre das eine spürbare Entlastung des sächsischen Mittelstandes von über 80 Millionen Euro.
DIE LINKE
In unserem Wahlprogramm heißt es dazu: „Klimaschutz und Energiewende sind kein Selbstzweck. Die immer sichtbarer werdende Ressourcenknappheit erfordert ein Umdenken und mittelfristiges Finden von tragfähigen Strukturen und Strategien zum Umgang mit Rohstoffen und Energie, die bereits kurzfristig praktische Folgen nach sich ziehen müssen.“
„Weiter so“ ist in der Energie- und Ressourcenfrage damit für uns keine Option. Klar ist, dass ein Ausstieg aus den fossilen Energiequellen Kohle und Öl und ein Umstieg in die erneuerbaren Energien nicht über Nacht geschehen können. Hierzu braucht es eine klare Richtung, ein belastbares Handlungskonzept, das die Potenziale vor Ort fundiert einschätzt, verlässliche energiepolitische Rahmenbedingungen, ein beherztes Zupacken mit der nötigen Finanzausstattung und dem nötigen Gestaltungswillen – all dies fehlt bislang.
Zentrales Problem ist die im Osten generell dünne Eigenkapitaldecke der Bevölkerung, die eine allein bürgerInnenfinanzierte Energiewende – wenn wir es zunächst auf diesen Teilaspekt der Frage reduzieren - in Sachsen als Illusion erscheinen lässt. Hier können kommunale Stadtwerke und Energiegenossenschaften - gegebenenfalls mit staatlicher Unterstützung - jedoch eine große Hilfe sein. Kommunale Strukturen, die die Verteilnetze in ihre Hand bringen und als kommunal bestimmte Unternehmen die gesamte Ver- und Entsorgungssparte bewirtschaften, scheinen derzeit die beste Ausgangslage für die zu lösenden Aufgaben zu bieten.
Bezogen auf die Landwirtschaft bspw. bedeutet das für uns: Es ist anzunehmen, dass nach 2020 die Fördermittel deutlich spärlicher ausfallen werden. Insofern ist es erforderlich, in dieser Förderperiode langfristig tragbare, sinnvolle und durchhaltbare Strukturen zu schaffen und gezielt zu fördern. Dabei sind regionale Verarbeitungskapazitäten und Vermarktungswege durch gezielte Investitionen zu stärken. Investitionen in landwirtschaftliche Tierhaltung sind nicht am Limit des derzeit gesetzlich Zulässigen zu fördern, sondern vorausschauend und an den tatsächlichen Lebensbedürfnissen der Tiere orientiert.
Deshalb wollen wir gezielt hier Investitionen, insbesondere in Forschung und Bildung sowie den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft fördern. Die Herausforderungen einer nachhaltigen Rohstoff- und Energieversorgung sind für den Freistaat Sachsen Aufgaben von höchster politischer und wirtschaftlicher Priorität. Mit den landespolitischen Kompetenzen für die Raumordnung, das Baurecht und das Kommunalrecht sowie mit einer neuen regionalisierten Mittelstandsförderung kann die sächsische Politik die Entwicklung aktiv vorantreiben. Hier wollen wir den Freistaat Sachsen zum Vorreiter machen und somit dauerhaft seine Wettbewerbsfähigkeit ausbauen zum Wohle der heimischen Wirtschaft und um faire Bedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sicherzustellen.
Wir fordern daher:
- Die verbindliche Aufnahme von Zielen zur Energie- und Ressourceneinsparung und dahingehende Anpassung des staatlichen Ordnungsrahmens in Sachsen.
- Die Verankerung von Effizienzzielen als Voraussetzung für die Unternehmensförderung mit Mitteln der öffentlichen Hand.
- Die Beachtung von Lebenszykluskosten bei der Vergabe öffentlicher Aufträge sowie bestmögliche Energie- und Ressourceneffizienz vorzuschreiben.
In zwei Anträgen legt die Fraktion DIE LINKE im Landtag zudem besonderes Augenmerk auf die Primär- und Sekundärrohstoffwirtschaft in Sachsen, der nach unserer Auffassung zukünftig eine bedeutendere Rolle zukommen muss.
Bündnis 90/Die Grünen
Ja.
Wir müssen auch in Sachsen unseren Ressourcenverbrauch absolut reduzieren.
In der Frage der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltverbrauch liegt die Herausforderung in der absoluten Reduktion des gegenwärtigen Ressourcenverbrauchs. Dies ist nur mit einer konsequenten Politik des ressourcenverminderten Wirtschaftens und einem Überdenken unserer Konsumgewohnheiten und Lebensstile möglich. Wir wollen diesen individuellen und gesellschaftlichen Wandel der Lebensstile fördern, indem wir uns für umweltfreundliche Mobilität einsetzen, Energiesparen belohnen und die ökologisch-regionale Erzeugung von Lebensmitteln voranbringen.
Die billigste und umweltfreundlichste Energie ist die, die nicht verbraucht wird. Deshalb wollen wir GRÜNEN Energieeffizienz und Energiesparen endlich zu Schwerpunkten der sächsischen Energiepolitik machen. Mit einem Landesplan zur Ressourcen- und Energieeffizienz können wir auch die sächsischen Unternehmen von steigenden Preisen für knapper werdende Rohstoffe und fossile Energieträger entlasten. In den operationellen Programmen zwischen Freistaat und EU, im Landeshaushalt und in Förderrichtlinien wollen wir die notwendigen Rahmenbedingungen für die ökologische Modernisierung der sächsischen Wirtschaft schaffen. Investitionsförderungen des Freistaates wollen wir an Kriterien der Ressourcen- und Energieeinsparung auszurichten. Dabei sind die komplette Wertschöpfungskette der Produktion und der vollständige Lebenszyklus der Produkte zu betrachten.
Wir GRÜNE werden das Thema Energieeinsparungen deshalb deutlich mehr in den Fokus rücken. Dazu ist es notwendig, den Top-Runner-Ansatz voranzubringen. Beim Top-Runner-Prinzip gibt das umweltverträglichste und effizienteste Produkt den Standard vor, den alle anderen Hersteller in vorgegebener Zeit erreichen müssen.
Wir wollen die Städte und Gemeinden aktiv darin unterstützen, kommunale Klima- und Energiekonzepte aufzustellen, Erneuerbare und hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung auszubauen, die örtliche Energieversorgung und lokale Verteilnetze wieder in kommunale Hand zu nehmen und die Energieerzeugung in Bürgerhand sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit zu fördern.
Durch Rohstoffeffizienz, Verbrauchsreduktion, Recycling und Förderung langlebiger, intelligent konzipierter und wiederverwendbarer Produkte wollen wir die Grundlagen für eine künftige Wirtschafts- und Produktionsweise schaffen, bei der weitestgehend kein Abfall mehr entsteht und in der die notwendigen Materialien und Wertstoffe immer besser Kreisläufen geführt werden. Mit einer Förderabgabe von mindestens zehn Prozent des Rohstoffwertes, die alle bergbaulich geförderten Rohstoffe der Bauindustrie wie Kies und Gesteine, aber auch Braunkohle und Erze umfasst, sowie einer Gebühr für die Wasserentnahme wollen wir sicherstellen, dass keine versteckte und indirekte Subventionierung des Bergbaus stattfindet.
Die so erzielten Einnahmen sollen zweckgebunden in einen öffentlich-rechtlichen Fonds überführt werden. Aus den Überschüssen des Fonds sollen Forschungs- und Anwendungsprojekte im Bereich Rohstoffeffizienz, -recycling, Substitution sowie Kreislaufwirtschaft gefördert werden.
Wir wollen eine Effizienzrevolution fördern, bei der drohende Rebound-Effekte, also der Verlust an Effizienzgewinnen durch erhöhten Verbrauch, vermieden werden. Doch Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz dürfen nicht auf den Strombereich begrenzt bleiben. Im Wärme- und Verkehrssektor müssen die großen Einsparpotentiale ebenfalls besser ausgeschöpft werden.
Der Anteil der Raumwärme/Warmwasser (inkl. Kühlung) für Haushalte und Gewerbe am Endenergieverbrauch in Sachsen beträgt ca. 35 %. Der Freistaat (geplant sind 2020 15 % weniger Energie zu verbrauchen als 2010) ist mit Bayern Schlusslicht bei den Einsparzielen bis 2020. Andere Bundesländer haben längerfristig das Ziel, bis 2050 rund zwei Drittel der Energie einzusparen ‒ Sachsen nicht.
Wir sächsischen GRÜNEN wollen deutlich ambitioniertere Energieeinsparziele in Sachsen realisieren.
Derzeit wird jährlich nur ein Prozent der Wohnungen in Sachsen energetisch saniert, das ist zu wenig. Der energetischen Sanierung von Gebäuden des Freistaates muss ein weitaus höherer Stellenwert als bisher eingeräumt werden. Dazu ist ein „Aktionsplan Sanierung“ aufzulegen, mit dem der Gebäudebestand des Freistaates in den nächsten 20 bis 25 Jahren auf einen ambitionierten energetischen Standard gebracht werden soll. Unser Ziel ist der Anstieg der jährlichen Sanierungsquote auf 3 %. Für Privatvermieter und Wohnungsgesellschaften wollen wir deshalb ein unbürokratisches sächsisches Investitionsprogramm mit einem jährlichen Volumen von mindestens 100 Millionen Euro auflegen. Dabei soll die energetische Sanierung von Mietwohnungen durch Zuschüsse gefördert werden. Die Zuschüsse sollen technikneutral für real eingesparten Kohlendioxidausstoß gezahlt werden. Das fördert die Kreativität der Handwerker, Architekten und Ingenieure.
Bislang scheiterte ein solches Programm im sächsischen Landtag stets an den Gegenstimmen von CDU und FDP.
Zur Sicherung unserer Lebensqualität muss effizienter mit Rohstoffen umgegangen werden. Wo es möglich ist, müssen endliche Ressourcen durch erneuerbare ersetzt werden.
Die Förderung von Material- und Ressourceneffizienz steigert auch die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft. Denn bei steigenden Rohstoffpreisen lohnen sich frühzeitige Investitionen. Wir wollen die dafür notwendigen Innovationen ermöglichen.
Ein wichtiges Ziel GRÜNER Wirtschaftspolitik ist die post-fossile Kreislaufwirtschaft:
Nachhaltiges Wirtschaften ist nur möglich, wenn die eingesetzten Rohstoffe über den Lebenszyklus eines Produkts hinaus wieder vollständig in den Produktionsprozess zurückgelangen und sie nicht mehr aus endlichen Reserven entnommen werden. Hierfür sind auch in Sachsen rechtliche Voraussetzungen zu schaffen. Besonders dringlich ist die Aufgabe, unsere Abhängigkeit vom Erdöl zu reduzieren. Unterschiedliche Prognosen gehen davon aus, dass das globale Ölfördermaximum – der „Peak Oil“ – in wenigen Jahren erreicht sein wird bzw. schon erreicht wurde. Der Rohstoff Erdöl wird immer knapper und durch die weltweit steigende Nachfrage teurer. Die Ausbeutung unkonventioneller Ölreserven durch sogenanntes "Fracking" kann diese Effekte nur für eine sehr kurze Dauer hinauszögern.
Wir GRÜNE lehnen "Fracking" aufgrund der großen Gefahr für unsere Umwelt ab. Auf die Erdölabhängigen Industrien kommen erhebliche Herausforderungen zu.
Auch sächsische Unternehmen sind von dieser Entwicklung betroffen, wenn wir nicht umsteuern – so z. B. die Automobilbranche, die chemische Industrie oder der Maschinen- und Anlagenbau. Die Wirtschaftspolitik des Freistaates muss Unternehmen aktiv dabei unterstützen, die Auswirkungen weiterer Ölpreissteigerung auf ihre Geschäftsmodelle zu überprüfen. Wichtig ist uns die Unterstützung der Materialforschung, um Alternativen zum Erdöl zu finden. Förder- und Kreditprogramme sollen grundsätzlich an Kriterien der Rohstoff- und Energieeffizienz gebunden werden. Im Bausektor wollen wir nicht nur das Recycling, sondern auch die Wiederverwendung geeigneter Bauteile voranbringen.
Der Umstieg auf energieeffiziente Technologien ist wichtig, aber gerade für Sachsens mittelständische Unternehmen sehr schwer, weil die notwendigen Finanzmittel kurzfristig zur Verfügung stehen müssen, die Einspareffekte sich aber erst mittelfristig einstellen. Deshalb wollen wir ein Programm für günstige Investitionskredite für Energiesparmaßnahmen in mittelständischen Unternehmen auflegen. Im Förderzeitraum 2014-2020 sollen Mittel aus dem EU-Regionalfonds verstärkt dafür genutzt werden, sächsische Unternehmen bei der Steigerung der eigenen Energieeffizienz zu unterstützen. Die lokale Wirtschaft kann so zum europäischen Ziel einer 20 % höheren Energieeffizienz bis 2020 beitragen. Das Wirtschaftsministerium muss die Unternehmen intensiver beraten, insbesondere hinsichtlich der bestehenden Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau, die in Sachsen noch relativ selten abgerufen werden. Wir wollen die Forschung zu Energieeffizienz und die Umsetzung ihrer Ergebnisse durch spezialisierte Transfergesellschaften fördern. Energieeffiziente und -einsparende Technologien sind zukunftsträchtig und bieten gerade einem Wirtschaftsstandort wie Sachsen mit kleinteiliger Wirtschaftsstruktur und vielen Ingenieuren große Chancen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen eine Verbundinitiative für den Bereich Energie- und Materialeffizienz auf den Weg bringen. Die großen Verwerfungen auf internationalen Märkten haben wir nicht in der Hand.
Umso entscheidender ist, was hier vor Ort in unseren Regionen passiert. Stärkung und Ausbau regionaler Wirtschaftskreisläufe und deren Vernetzung untereinander helfen sächsischen Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen, insbesondere in strukturschwachen ländlichen Regionen und während Krisenzeiten. Die besten Ideen dazu entstehen vor Ort. Deshalb wollen wir mittels Regionalbudgets die Eigenverantwortung der Regionen stärken und die AkteurInnen motivieren, selbst aktiv zu werden – überregional vernetzt und gut evaluiert.
Wir setzen uns für Regionalagenturen ein, die regionale Unternehmen vernetzen, gemeinsame Projekte initiieren, Lücken in regionalen Wertschöpfungsketten aufspüren und diese durch die Unterstützung von Neugründungen und Geschäftserweiterungen schließen helfen. Mit der Unterstützung von Regionalmarken als Marketinginstrument und zur Qualitätssicherung können wir viel erreichen.
Arbeitsplätze entstehen vor Ort und bleiben langfristig erhalten, wir werden unabhängiger von überregionalen Preisdiktaten, kurze Transport- und Arbeitswege schonen Kosten und die Umwelt, Regionen und ihre regionale Marken schaffen Identität. Ihren Beitrag für regionale Wirtschaftskreisläufe können auch Regionalgeld-, Handels- und Tauschnetze schaffen.
Eine nachhaltige, soziale und ökologische Politik zählt auch bei der öffentlichen Beschaffung und Vergabe. Deshalb wollen wir ein Vergabegesetz einführen, das Umwelt- und Sozialstandards konsequent anwendet und die Effizienz öffentlicher Ausgaben des Freistaates Sachsen und seiner Kommunen sichert. Umwelt- und Energieeffizienzkriterien, die Verringerung von Ressourcenverbrauch und geringere Entsorgungskosten sollen Maßstab öffentlicher Beschaffung werden. Das vordergründig billigste Angebot ist nicht unbedingt das wirtschaftlichste.
AfD
Der sparsame Umgang mit natürlichen Ressourcen wird die große Herausforderung des 21. Jahrhunderts sein. Die in diesem Zusammenhang notwendigen Innovationen sind Herausforderung und Chance für sächsische Hochschulen und Unternehmen. Deshalb sollte die Ressourceneffizienz in der Forschung und Lehre an sächsischen Hochschulen gezielt unterstützt werden, insoweit es die Ausgestaltung der relevanten Studiengänge betrifft. Sächsische Unternehmen können bei der Entwicklung und Vermarktung ressourcenschonender Produkte und Technologien gefördert werden.
Bewertung BUND:
CDU | FDP | SPD | DIE LINKE | B90/Grüne | AfD |