BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Rettungsnetz Wildkatze

Der Wildkatzenwegeplan – 20.000 grüne Kilometer Waldverbund

ForscherInnen haben für den BUND untersucht, welche Wälder sich in Deutschland noch als Lebensraum für die Wildkatze eignen und den Wildkatzenwegeplan erarbeitet. Der Plan dient als Grundlage für länderübergreifende Verbundkonzepte. Er zeigt nicht nur die aktuellen Wildkatzenvorkommen und geeignete Waldgebiete, sondern auch wie diese Wälder deutschlandweit wieder verbunden werden können. Heraus kam ein Generationenprojekt mit der Vision, einen Waldverbund mit einer Gesamtlänge von 20.000 Kilometern zu schaffen.

 

Der bundesweite Wildkatzenwegeplan wurde auch für Sachsen spezifiziert. Mit der detaillierten Lebensraum- und Korridormodellierung des BUND Sachsen wurde für den Freistaat eine wichtige wissenschaftliche Planungsgrundlage geschaffen. Diese dient in Zukunft als Entscheidungshilfe in der Regionalplanung sowie zukünftig die Umsetzung der "grünen Korridore", gepflanzte Waldverbindungen aus Bäumen und Büschen, anzugehen.

 

Zum interaktiven Wildkatzenwegeplan

 

 

In Sachsen wurden sogenannte Streifgebiete identifiziert. Das sind Waldgebiete, welche für die Wildkatzen besonders geeignet sind. Die vier größten zusammenhängenden Streifgebiete sind die Lausitz, Teile des Vogtlandes, weite Teile des Erzgebirges und die Sächsische Schweiz. Diese vier Streifgebiete könnten jeweils für mehr als 100 Wildkatzen einen Lebensraum bieten.
Das Lebensraummodell zeigt für Sachsen Gebiete an, die aufgrund ihrer Landschaftsausstattung entweder besonders optimal oder besonders ungeeignet als Lebensraum für die Wildkatze sind. Als idealer Lebensraum für die Wildkatze gelten Wälder, fernab von Siedlungen und unzerschnitten von Straßen. Das Lebensraummodell zeigt deutlich, dass die wenigen Lebensräume (dunkelgrün) in Sachsen sehr isoliert und voneinander getrennt sind.
Die Wildkatzenwege zeigen die kürzesten Verbindungen zwischen verbliebenen Waldgebieten an. Insbesondere im Vogtland befinden sich viele wichtige Wanderrouten von Thüringen, Bayern und Tschechien, die in den Norden Sachsens und ins Erzgebirge führen.

 

In Sachsen gibt es zahlreiche Waldgebiete, die für die Wildkatze als Lebensraum geeignet wären. Diese wenigen Restlebensräume sind jedoch oftmals über Kilometer voneinander getrennt und vielfach von Straßen zerschnitten. In Folge dessen finden viele Waldtierarten den Straßentod bzw. sind von Inzest bedroht oder können, wie die Wildkatze, nicht in die Wälder Sachsens vordringen. Diese Ergebnisse des Wildkatzenwegeplans sind äußerst alarmierend und fordern nachhaltige Aktivitäten. Die Pflanzung von „grünen Korridoren“ aus Bäumen und Büschen zur Wiedervernetzung der Wälder sind von zentraler Bedeutung, um die verbliebenen Restlebensräume wieder miteinander zu verbinden. Außerdem müssen Konfliktpunkte im Straßenverkehr entschärft und Durchlässe für wandernde Tierarten geschaffen werden.

Mehr Infos:

 

 

Quelle: http://archiv.bund-sachsen.de/themen_projekte/rettungsnetz_wildkatze/wildkatzenwegeplan/